Heidegger und Husserl über Zeit

Jürgen Stolzenberg

Anhand eines strukturanalytischen Vergleichs geht der Verfasser der Frage nach, auf welche Weise das Verhältnis von Subjektivität und Zeitlichkeit in Husserls und Heideggers Philosophie begründet wird. Die Struktur des Verhältnisses zwischen dem Selbst des Daseins und seinen zeitlich bestimmten Konkretionen, wie von Heidegger aufgefasst, weist hinsichtlich seiner formalen Verfassung Ähnlichkeiten auf mit dem wechselseitigen funktionalen Bedingungsverhältnis zwischen dem reinen Ich und den unterschiedlichen Formen seiner Zeiterfassung, das Husserls avancierter Zeittheorie zugrunde liegt. Aufgrund der Einführung des reinen Ich in die Theorie der Zeit ist es gerade Husserl, der dem Zusammenhang von Zeitlichkeit und Subjektivität letztlich einen Schritt nähergekommen ist als Heidegger.