Hegels Metaphysik der Inkarnation und ihre Kritik
Der Beitrag befasst sich mit Hegels Metaphysik der Menschwerdung Gottes. Sie ist ganz klar soteriologisch ausgerichtet, denn der Zweck der Menschwerdung Gottes wird in der Erlösung gefunden. Jedoch stellt man fest, dass Hegel diesen Rahmen auch zum Teil modifiziert. Er hebt deutlich hervor, dass es keine Erlösung ohne Menschwerdung gibt. Gleichzeitig betrachtet er das Wissen als das wichtige Element, das zwischen der Inkarnation und der Erlösung vermittelt. Hegel konzentriert sich deswegen zuerst auf die Entdeckung der epistemischen Bedingungen – sowohl der notwendigen, als auch der ausreichenden –, die die gottmenschliche Einheit für den Menschen epistemisch zugänglich machen sollen. Dann zieht er daraus gewisse metaphysische Folgerungen bezüglich der Inkarnation, die näher analysiert und diskutiert werden (vor allem die Einzigartigkeit der Menschwerdung Gottes). Weiter werden die Einwände rekonstruiert, die David F. Strauss in seinem Das Leben Jesu gegen Hegel und die Einzigartigkeit der Menschwerdung Gottes erhoben hat. Zum Schluss werden diese Einwände im Kontext von Hegels Inkarnationskonzeption und seiner Geschichtsphilosophie erwogen.
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