Der Glaube in Karl Jaspers und Ladislav Hejdáneks Philosophie
Jaspers und Hejdánek werden als Vertreter des philosophischen Versuchs, den Glauben als ein nicht-religiöses Phänomen zu reflektieren, aufgefasst. Obwohl sie sich philosophisch nahestehen, fallen in ihren jeweiligen Konzeptionen bedeutende Unterschiede auf, vor allem in Anbetracht der Frage, ob der Glaube notwendigerweise über einen eigenen bestimmten Gegenstand verfügt, auf den er sich bezieht. Der Entschluss hinsichtlich des Wesens des Glaubens ist in diesem Punkte ein Scheideweg, der in zwei Richtungen weist: Er führt einerseits zu Jaspers Konzeption des Glaubens als einer ausschließlich menschlichen Wirklichkeit, die letzten Enden in einem Denkakt gründet, andererseits aber zu Hejdáneks Auffassung des Glaubens als einer kosmischen Wirklichkeit,
die dem Denken vorausgeht.
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