Ewigkeit und Zeit nach Porphyrius, Sentenz 44
Ähnlich wie für Platon (Tim. 37c6-39e2) und Plotin (Enn. III,7) ist für Porphyrius die Zeit ein Abbild der Ewigkeit. Gleich wie bei Plotin ist auch hier die Zeit von der Seele abgeleitet, jedoch nicht als ihr Leben oder ihre Seinsweise, sondern als eine Art ihrer (Selbst-)Erkenntnis. Während sich der Intellekt auf einmal und ganz erkennt, betrachtet die Seele ihre intelligiblen Inhalte in einer Zirkulation ihrer Aufmerksamkeit, da sie sich immer auf einen Inhalt nach dem anderen konzentriert. Die Zeit ist damit in der abwechselnden Aktualität und Latenz ihrer Erkenntnis begründet. Zugleich unterteilt sich die Zeit nach der Pluralität der einzelnen körperlichen Dinge, durch deren räumliche Bewegungen sie erst ihre Erstreckung erhält.
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