Tugendhats Wende zur Bedeutungslosigkeit
Die Studie rekonstruiert die kritische Auseinandersetzung Tugendhats mit Heideggers Todesauffassung im Blick auf Tugendhats Philosophie nach seiner Wende zur philosophischen Anthropologie und Mystik. Kern dieser Mystik ist eine Selbstrelativierung, in der der Mensch von sich selbst und damit auch von der Todesfurcht ablässt: Der Mensch, der den mystischen Standpunkt einnimmt, sieht ein, dass er nicht selbst die Welt ist, sondern einer von ihren vielen Teilen. Es ist zu fragen, ob Tugendhat durch die Selbstrelativierung nicht ebenfalls zur Relativierung des Anderen beiträgt, was Tugendhats Konzeption insofern abträglich wäre, als dem Anderen eine Schlüsselfunktion zukommt, da wir uns gerade an diesem unsere Selbstzentrierung abarbeiten sollen.
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