Die Liebe als „Wert-Antwort“. Philosophie der Liebe bei Dietrich von Hildebrand

Martin Cajthaml

Der Aufsatz soll zeigen, in welchem Sinne die Auffassung der Liebe bei Dietrich von Hildebrand als „Wert-Antwort“ zu verstehen ist. Zunächst wird erläutert, wie „Antwort“ bei ihm als spezifische Klasse intentionaler Akte aufgefasst wird, sodann sein Begriff des Wertes als des „in sich Bedeutsamen“ kurz dargestellt. Beide Konzepte verbinden sich im Begriff der „Wert-Antwort“, womit nicht bloß das Wesen der Liebe umgrenzt werden soll, sondern zugleich ein Schlüsselbegriff seiner Philosophie gegeben ist. Anschließend wird erläutert, auf welchen Wert die Liebe für von Hildebrand eine Antwort darstellt. Es ist dies der Wert der Person als Person, welcher zwar durch die Vermittlung spezifisch personaler Werte (Güte, Intelligenz, Charme usw.) offenbar wird, jedoch nicht mit diesen verwechselt werden darf. Der Aufsatz schließt mit zwei Einwänden gegen von Hildebrands Philosophie der Liebe. Der erste betrifft seine Interpretation der Platonischen Vorstellung von Liebe als Sehnsucht. Im zweiten wird auf die Schwierigkeiten hingewiesen, die sich ergeben, wenn von Hildebrands Auffassung der Liebe auf die Liebe der Eltern zum noch nicht geborenen Kind angewandt wird.