Die negative Theologie des Thomas von Aquin

David Peroutka

Die Affirmationen Gottes müssen negiert werden, obschon die Affirmation und die Negation sich letztlich – auf einer „eminenten“ Ebene – miteinander verbinden. Thomas von Aquin denkt diese Eminenz oder Negation der Negation nicht als ein Verstummen der Vernunft, sondern als eine Negation der Grenzen (also eine Negation der Negation). Es geht um eine reine und volle Affirmation, die nicht positiv konzipiert werden kann. Dieses unendliche Sein umfasst alle Vollkommenheiten, die hier gänzlich zusammenfallen, obwohl sie auf einer endlichen Stufe verschieden und „widersprüchlich“ sind (ebenso wie das Viereck und der Kreis zusammenfallen, wenn wir ihnen einen unendlichen Umfang beimessen).