Das süße Nichtwissen. Sextus Empiricus über das menschliche Glück
Der Artikel interpretiert die Philosophie des Sextus Empiricus auf der Grundlage einer Untersuchung von Schlüsselabschnitten seiner Schriften und einer Entfaltung der Implikationen seiner Lehren. Der erste Teil betrachtet kritisch die vorherrschende Auslegung, derzufolge epistemologische Überlegungen ein strukturierendes Moment des Skeptizismus bilden. Im zweiten Teil entwickelt der Autor seine eigene Interpretation des Skeptizismus, die auf Sextus’ Überlegungen zum Wesen des Glücks und Unglücks beruht. Danach steht der Skeptizismus des Sextus in ausdrücklicher Opposition zu den klassischen Systemen der antiken Philosophie, insofern er behauptet, dass das Glück in der Abtötung eines spezifisch menschlichen Vermögens besteht, nämlich der Abtötung des Verstandes.
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