Teleologie in der Metaphysik von Theophrastos

Jakub Jirsa

Der Beitrag argumentiert dafür, dass Theophrasts Metaphysik nicht der Entfaltung eigener teleologischer Wirklichkeitsprinzipien dient. Ihre Struktur und die Verwendung spezieller Beispiele legen vielmehr nahe, dass sie in Übereinstimmung mit antiken Belegen eher einige vorgängige Probleme behandelt, mit denen sich jede metaphysische Erklärung konfrontiert findet. Das Hauptaugenmerk des Artikels gilt dem neunten Kapitel der Metaphysik, wo Theophrast Probleme im Zusammenhang der natürlichen Teleologie diskutiert. Gegen viele moderne Autoren (insbesondere Jim Lennox und Luciana Repici) wird ausgeführt, dass Theophrast weder die aristotelische Vorstellung der natürlichen Teleologie kritisiert noch diese weiter entwickelt. Er zeigt vielmehr mögliche Probleme auf, die sich aus allzu allgemeinen monistischen Betrachtungen der Zielgerichtetheit in unserer Welt ergeben.