Die Problematik der Namen und der Paronym zwischen Dialektik und Grammatik im frühen Mittelalter

Marek Otisk

Der Artikel beschäftigt sich mit der Suche nach den Quellen der Inspiration, die Anselm von Canterbury zur Formulierung folgender Frage im Untertitel seiner Schrift De grammatico führten: Wie kann grammaticus sowohl Substanz als auch Qualität sein? Der Lösung des Anselm wird hier keine besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Vielmehr geht es vor allem um die semantische Analyse der Namen und Paronyme, wie sie von Aristoteles (Categoriae und De interpretatione) vorgeschlagen und dann insbesondere von Augustinus Aurelius und Boethius weiter entwickelt wurde, sowie um den Vergleich dieser Auslegungstradition mit dem grammatischen Behandlungsmodus der skizzierten Problematik, die im frühen Mittelalter vor allem von Priscian (Institutiones grammaticae) und Donat (De partibus orationis ars minor), aber auch von Alkuin (Grammatica) und Abbo von Fleury (Questions grammaticales) beeinflusst wurde.