Philosophy as Rigorous Science. II: Kant’s Systematic Justification of Metaphysics as a System of the Self-nowledge of Pure Reason

Jindřich Karásek

Was Wolff nicht gelingen konnte, gelingt Immanuel Kant, weil er das Problem der Metaphysik als System unter einem neuen Gesichtspunkt betrachtet. Kant stellt nämlich die teleologische These auf, daß der Zusammenhang innerhalb der metaphysica specialis der Selbsterkenntnis der reinen Vernunft dient und daher aus der Struktur der reinen Vernunft abgeleitet werden kann. Dies ermöglicht es Kant, bei der Entwicklung dieses Zusammenhangs streng a priori zu verfahren. Kant zeigt jedoch zunächst, auf welche Weise die Gegenstände der metaphysica specialis aus seiner neuen, transzendental zu nennenden Ontologie zu gewinnen sind. Aus dem zweiten Teil des Beitrags ergibt sich, dass Kant – anders als Wolff – der transzendentalen Psychologie eine ontologische Priorität zuspricht. Dies, so die These, hängt mit der Kantischen Überzeugung zusammen, dass alle Gegenstände unseres Bewusstseins in ihrer formalen Beschaffenheit aus der kategorial verfassten Struktur der ursprünglich synthetischen Einheit der Apperzeption entwickelt werden müssen, die in diesem Fall transzendent – wie Kant es nennt – verwendet wird. Das hat zur Folge, dass die Gegenstände der metaphysica specialis in ihrem noumenalen und damit ursprünglich metaphysischen Charakter herausgestellt werden.