Kants Kritik der reinen Vernunft

Jan Kuneš

Der Text versucht eine Bestimmung der Kritik der reinen Vernunft als einer philosophischen Disziplin, wie sie Kant in seiner gleichnamigen Schrift einführt. Analysiert werden die leitende Absicht und das methodische Verfahren dieser Kritik. Die erste These zum Verfahren der Kritik orientiert sich an der Bestimmung der Kritik der reinen Vernunft als einer transzendentalen Erkenntnis, welche die Art undWeise untersuchen soll, wie man vernunftgemäß erkennt. Das Zentrum dieser Erkenntnis bildet die transzendentale Logik, die in ihrer negativen Anwendung die Anmaßungen der traditionellen Metaphysik ebenso wie die Anmaßungen der gegen diese Metaphysik formulierten skeptischen Position zurückweist und die Grenzen eines kompetenten Gebrauchs der Vernunft definiert. Anschließend wird die geschichtliche Absicht der Kritik der reinen Vernunft Kants interpretiert, wobei die zweite These zur Vorgehensweise der Kritik zur Geltung kommt: Diese ergibt sich demnach aus der besonderen Wechselwirkung zwischen einer philosophischen Betrachtung der Geschichte der Vernunftform und dem, was Kant das logische Selbstbewußtsein nennt und was seiner Auffassung nach als subjektiv vermittelndes Prinzip der Vernunftform eines der Zentren der Kritik ist.