Mythos und Offenbarung in der Auffassung von C. S. Lewis

Pavel Hošek

Der englische Historiker der Literatur C. S. Lewis vertritt eine besondere Theorie der mythopoetischen Sprache. Diese Theorie ist eine interessante Alternative der Theorie des Mythos, die den Mythos als eine menschliche Projektion sieht. Lewis meint, dass die mythopoetische Sprache nicht nur als ein künstliches Mittel verstanden werden soll. Er glaubt, dass die Metaphern neue und unbekannte Dimensionen der Realität entdecken können. Die menschliche Imagination, die der Ursprung der neuen Metaphern ist, ist ein empfängliches Organ, fähig tief in die Strukture des Seins zu dringen. Er meint, dass imaginative Impressionen, enthaltene in mythopoetischen Reden des altertümlichen Menschen (dass heisst Mythos) und des modernen Menschen (dass heisst die beste Poesie) ihren Ursprung in der heilige Dimension der Realität haben, dass heisst, diese Impressionen sind ein Zeugnis über der Manifestation des Heiliges, dass Lewis (als ein Christ) mit Gottes Offenbarung (revelatio generalis) identifiziert. Die Offenbarungsfunktion des Mythos darf man nicht mechanisch oder wörtlich verstehen. Es wirkt nur in Momenten der existentialen Begegnung mit dem Referent des Mythos. Dieser Referent (wie Lewis meint) ist Sein an sich, das Unbedingte, oder in der theologischen Terminologie, der dreieinige Gott an sich, der zu dem Leser (Hörer) des Mythos durch seine imaginative Kraft spricht. Lewis Bewertung des Mythos ist also ganz positiv, obwohl er vor der Objektivierung und der wörtlichen Interpretation warnt, weil es, als in heidenischen Religionen, often ein Götze wird. Im Vergleich mit anderen Theorien des Mythos, die ihn als ein Produkt der menschlichen Projektion und der religiösen Phantasie (die eine Strukture der Lebenswelt dem primitiven Menschen geben) verstehen (zum Beispiel die Theorie des tschechischen Philosophen L. Hejdánek), Lewis meint, dass der Mythos zu den tiefsten Dimensionen des Seins zeigt und dass er ein Medium der Offenbarungsbegegnung werden kann, weil er seinen Ursprung in der Manifestation des Heiliges hat.