Hegels Manuskripte aus der Frankfurter Zeit (1797–1800)

Milan Sobotka

Die Studie stellt eine Fortsetzung des Aufsatzes zu „Hegels theologischen Jugendschriften aus der Berner Zeit“ dar, der in der Zeitschrift Reflexe, Nr. 17 (1997) erschienen ist. Wenn die Manuskripte aus der Berner Zeit noch den Eindruck erwecken, Hegels Interesse habe Fragen gegolten, die außerhalb der Aufmerksamkeit der damaligen deutschen Philosophie standen (die Moralisierung der Menschheit mit Hilfe der „Religion und der Phantasie“ usw.), so hat Hegel in der Frankfurter Zeit das Niveau der damaligen Philosophie erreicht, oder sogar überschritten, auch wenn er dem Thema der menschlichen Beziehungen treu bleibt. Hegels Hauptinteresse gilt in Frankfurt dem Projekt der Ästhetisierung der Wirklichkeit, durch welches er die Subjekt-Objekt-Position überwinden will. Die genannte Position führt für ihn Gleichgültigwerden der Menschen sowie der Welt und ihrer Gebilde. Das Medium der Ästhetisierung der Wirklichkeit bildet für Hegel die Liebe, die aus den Anderen Idole macht: Das Verhältnis zum Idol belebe und durchwärmt dann unsere Beziehungen zu anderen Menschen und Dingen. Nach der Meinung des Verfassers ist Hegel vor allem durch Schillers Gedicht - „Die Götter Griechenlands“ inspiriert worden; er historisiert jedoch folgerichtig die Schillersche Konzeption aufgrund der Analyse der menschlichen Stellungnahmen in der Geschichte des jüdischen Volkes.